Es gibt viele Arten, sein Bike von A nach B zu transportieren. Autodach, Anhängerkupplung, Heckklappe oder Innenraum. Welcher ist der passende Fahrradträger für Sie? Und worauf sollten Sie beim Fahrradtransport achten? Unsere Kaufberatung gibt Aufschluss.
Jedes Mal, wenn in meiner Kindheit die ganze Familie in den Urlaub ausrückte, puzzelte mein Vater unsere fünf Fahrräder auf das Dach seiner alten E-Klasse. Das Ganze folgte einem ausgeklügelten und über die Jahre perfektionierten System. Die Schienenabstände wurden millimetergenau austariert. Lenker, Gabeln und Kurbeln wie ein gordischer Knoten ineinander verwoben. Mit 18 änderte sich nicht nur die Art des Urlaubs – ich fuhr lieber mit Freunden in die Berge als mit den Eltern am Strand zu rösten – sondern auch die Art, wie das Fahrrad reiste. Fortan verstaute ich die wertvolle Fracht im Kofferraum, geschützt vor jeglicher Witterung, das Gepäck und die Mitreisenden drumherum drapiert wie Tetrisblöcke. Inzwischen ist die Familie wieder gewachsen und den Kofferraum belegen wichtigere Dinge: Kuscheltierhorden, Sandspielzeug und Wasserpistolen etwa. Die Fahrräder mussten daher auf die Heckklappe unserer Familienkutsche ausweichen.
Es gibt die unterschiedlichsten Arten, sein Sportgerät in und am Auto zu transportieren – jede hat ihre Vor- und Nachteile. Welche für Sie die passende ist, erklären wir in unserer Kaufberatung.
Fahrradträger für das Fahrzeugdach
Radträger für die Anhängerkupplung
Systeme für den Innenraum
Heckträger für den VW-Bus
Systeme für Campervans und Transporter
Das Autodach dient seit jeher dem Transport der verschiedensten Dinge. Koffer, Boote, Couchen und natürlich auch Fahrräder. Wobei letztere immer seltener aus den Urlaubskaravanen auf den Autobahnen ragen. Allzu viele Argumente fallen einem auch nicht ein für den Kauf eines Dachträgers. Sofern man bereits im Besitz der nötigen Querträger ist, hält sich der Anschaffungspreis meist in Grenzen. Zudem bleibt der Kofferraum frei zugänglich und die Sicht nach hinten uneingeschränkt. Bequem zu beladen sind die Fahrradträger auf dem Fahrzeugdach allerdings nur, wenn die Fahrzeughöhe möglichst gering ist und die Bikes wenig wiegen. Wirklich geeignet sind eigentlich nur Autos, die nicht höher als 1,50 Meter sind. Und schon hier haben normalgroße Menschen oft Schwierigkeiten, die Bikes ohne Kratzer am Lack in die Halterungen zu hieven.
Je nachdem ob Ihr Fahrzeug eine Dachreling besitzt oder nicht, gibt es unterschiedliche Querträger-Systeme. Preiswerte Grundträger für die Dachreling gibt es schon ab gut 50 Euro. Wer keine Dachreling besitzt, braucht einen zum Fahrzeug passenden Querträger. Diese Systeme sind meist etwas teurer in der Anschaffung. Für unseren Test haben wir ein Thrubar-Set von Yakima zur Verfügung gestellt bekommen. Der hochwertige Querträger kann über Adapter an diverse Fahrzeugtypen angepasst werden, ist in der Breite sehr flexibel und verfügt über eine T-Nut. Hier können Dachträger oder andere Transportsysteme wie Dachboxen einfach eingeschoben werden. Der Preis für die Thrubar Träger beträgt ca. 250 Euro.
Für E-Bikes kommt diese Art des Radtransports in der Regel nicht in Frage. Auch, weil die meisten Dachträger nur für maximal 20 Kilo zugelassen sind. Bei dieser Art von Fahrradträger selbst hat sich in den letzten Jahren dennoch einiges getan: Schienen für breite Reifen, Adapter für die unterschiedlichen Steckachssysteme oder praktische Schnellverschlüsse – mit den klapprigen Trägern von einst, mit einfacher U-Profil-Schiene und Drehverschluss an zwei dünnen Haltestangen, haben die meisten aktuellen Modelle nur noch wenig gemein.
+ Preiswert: Dachträger sind häufig relativ günstig in der Anschaffung im Vergleich zu anderen Systemen.
+ Auf Augenhöhe: Hat man die Bikes erst mal auf den Dachträger gehievt, lässt sich der sichere Sitz bequem auf Augenhöhe kontrollieren.
+ Vielseitig: Um einen Dachträger zu nutzen, benötigt man zusätzlich einen Grundträger für die Dachreling. Dieser ist dann allerdings vielseitig einsetzbar und eignet sich unter anderem für den Transport von Dachbox, Surfbrett oder Dachzelt.
+ Zugänglich: Der Dachträger ist das einzige außen montierte System, das einen problemlosen Zugang zum Kofferraum gewährt. Zudem bleibt die Sicht nach hinten frei, Nummernschild und Beleuchtung bleiben sichtbar.
- Verbrauch: Durch die exponierte Position auf dem Dach steigt der Spritverbrauch deutlich an. Auch nervige Windgeräusche sind ab einer bestimmten Geschwindigkeit bei der Nutzung von Dachträgern keine Seltenheit.
- Beladen: Der wohl größte Nachteil dieses Systems ist die hohe Ladekante. Gerade klein gewachsene Personen bekommen hier schnell Probleme. Je schwerer die Bikes, desto unangenehmer wird das Beladen des Trägers.
- Gewicht: Bei vielen Dachträgern liegt das Gewichtslimit bei etwa 18 bis 20 Kilo. Für die schweren E-Bikes kommt dieses System somit nicht in Frage.
- Höhe: Die Ladung auf dem Dach beschränkt die Durchfahrtshöhe, das sollte man auch stets im Kopf behalten. Und bei Unfällen können die Bikes zu Geschossen werden.
249,90 Euro / Gewicht 4,35 kg / Zuladung 18,1 kg / Radstand/Reifenbreite max. 122 cm/5"
Sehr hochwertiger Fahrradträger, der in wenigen Minuten werkzeuglos auf den Querträgern montiert ist. Ein Umbau auf T‑Slot-Träger ist ebenfalls möglich. Das Beladen ist denkbar einfach: Die Steckachse des Bikes wird in die Halterung eingesetzt und per Drehverschluss gesichert. Sowohl 9-Millimeter-Schnellspanner als auch alle gängigen Steckachs-Formate werden problemlos geklemmt. Die Hinterradaufnahme bietet sogar Fatbike-Reifen ausreichend Platz. Der begrenzende Faktor beim Highspeed ist der maximale Radstand von nur knapp über 120 Zentimeter.
279,95 Euro / Maße 163 x 31,5 x 10,5 cm / Gewicht 7,7 kg / Zuladung max. 20 kg / Radstand/Reifenbreite max. 130 cm/3" (5" mit Adapter) >> hier erhältlich*
Dank seiner cleveren Klemmung ist der Thule UpRide Fahrradträger besonders schonend für Carbonrahmen. Dass der Vorderreifen montiert bleibt, spart zudem Platz im Kofferraum. Die variable Halterung eignet sich selbst für Fatbike-Reifen und Kinder-Bikes bis etwa 20 Zoll. Auch lange Radstände nimmt der Thule Radträger problemlos auf. Die gewünschte Radgröße wird an der Halterung voreingestellt, anschließend wird der Vorderreifen per Ratsche fixiert. Auf der Rückseite der Schiene befindet sich ein Kabelschloss zur Sicherung des Fahrrads, der Träger Thule UpRide selbst ist ebenfalls abschließbar.
ab 159,99 Euro / Gewicht 2,1 kg / Zuladung max. 20 kg / Radstand/Reifenbreite abhängig vom Fahrzeug/variabel >> hier erhältlich*
Der Rockbros Fahrradträger kann dank Saugglocken auf jedem Autodach ohne Grundträger montiert werden. Die biegsame Halteschiene passt sich Wölbungen an. Voraussetzung für eine stabile Verbindung sind saubere, staubfreie Kontaktflächen ohne Kanten, wie beispielsweise beim Übergang zum Schiebedach. Die Handhabung mit der Unterdruckpumpe ist einfach und die Verbindung ist – auch wenn die Konstruktion der Rockbros Fahrradhalterung anfangs wenig vertrauenswürdig wirkt – bombenfest. Über die separat erhältlichen Adapter lassen sich alle aktuellen Steckachssysteme befestigen.
Glücklich ist, wer sich im Besitz einer Anhängerkupplung am Auto befindet. Denn der Kupplungsträger gehört mit zur angenehmsten Form, sein Fahrrad von A nach B zu transportieren. Hochwertige Fahrradträger kommen meist nahezu komplett vormontiert aus der Verpackung und sind in der Regel mit wenigen Handgriffen auf dem Kugelkopf der Kupplung befestigt. Angenehm ist auch das Beladen aufgrund der geringen Hubhöhe. Viele Hersteller bieten zusätzlich Auffahrtsschienen als Zubehör, die das Verladen schwerer Räder erleichtern.
Alle Kupplungsträger in unserem letzten Test boten eine maximale Zuladung von 30 Kilo pro Schiene, womit selbst die schwersten E-Bikes transportiert werden können. Der limitierende Faktor ist dann die Stützlast der Anhängerkupplung. Doch auch beim Fahrradträger selbst gibt es ein paar Punkte zu beachten: So sollte der Abstand der Schienen zueinander nicht weniger als 190 Millimeter betragen. Ansonsten drängen sich die Bikes wie die Sardinen in der Büchse und Rahmen und Hinterbauten reiben aneinander oder lassen sich nur schwer optimal platzieren. Auch besonders lange Radstände stellen manche Fahrradträger vor ein Problem, weil sich die Laufräder dann nicht mehr ordentlich befestigen lassen. Wer Bikes mit besonders verwinkelten Rahmen besitzt, sollte vor dem Kauf checken, ob der Fahrradträger überhaupt eine sichere Anbringung ermöglicht. Neben den meist üblichen Klauen-Greifern bieten Haltearme mit Ratschenband oft bessere Befestigungsmöglichkeiten. Sie sind auch bei druckempfindlichen Carbonrahmen die erste Wahl.
Um die Belastung während der Fahrt möglichst gering zu halten, sollten Sie das schwerste Rad an erster Position auf dem Fahrradträger montieren - also möglichst nah am Auto. Nach ein paar Kilometern Fahrt überprüfen Sie den sicheren Sitz des Trägers auf der Kupplung sowie sämtliche Befestigungspunkte an den Fahrrädern. Auch wenn die meisten Fahrradträger über abschließbare Greifarme verfügen, sollten Sie bereits bei kurzen Standzeiten die Fracht zusätzlich mit einem hochwertigen Schloss sichern. Schließen Sie dabei den Rahmen an den Fahrradträger und sichern Sie die Laufräder mit einem passenden Kabelschloss. Bei unzureichendem Schutz kann die Versicherung eine Schadensersatzforderung verweigern.
+ Montage: Sofern der Kugelkopf der Kupplung fettfrei ist, klemmt der Fahrradträger meist mit wenigen Handgriffen am Heck des Fahrzeugs. Viele Modelle lassen sich nach Gebrauch platzsparend zusammenklappen und im Keller verstauen.
+ Hubhöhe: Die Bikes müssen zum Beladen nur wenige Zentimeter angehoben werden. Gerade bei schweren Modellen oder E-Bikes ein großes Plus im Vergleich zu anderen Systemen. Über Auffahrtsschienen lassen sich die Bikes bequem auf den Träger rollen.
+ Verbrauch: Weil die Bikes zum größten Teil im Windschatten des PKW reisen, steigt der Spritverbrauch bei dieser Art Fahrradträger nur in geringem Maße.
- Kofferraum: Dank cleverer Abklappfunktion bleibt der Kofferraum bei den meisten Kupplungsträgern zwar zugänglich. Beim Beladen mit schweren Gegenständen steht der Träger trotzdem im Weg. Für Busse oder Vans braucht man einen Fahrradträger, der extra weit nach unten abklappt.
- Sicht: Die Bikes auf dem Kupplungsträger stehen direkt vor der Heckscheibe und beeinträchtigen die Sicht nach hinten. Außerdem ist die Ladung am Heck in vielen Ländern kennzeichnungspflichtig.
- Schmutz: Auf dem Kupplungsträger stehen die Bikes voll in der Dreckschleppe des eigenen Fahrzeugs. Gerade bei Regenwetter oder an Wintertagen keine schöne Sache und auch nicht gerade schonend fürs Material.
629 Euro / Staumaß 78 x 100 x 30 cm / Gewicht 17,4 kg / Zuladung je Schiene/gesamt 30/60 kg / Radstand/Reifenbreite max. 132 cm/2,75" >> hier erhältlich*
In unserem letzten Test landete Yakima JustClick auf dem zweiten Platz. Die Montage auf der Kupplung ist top: aufsetzen, ausrichten, abklappen – ganz ohne Hebel. Auch die Verarbeitung ist ansprechend. Die Schienen lassen sich einfach ausfahren und schlucken breite Reifen ebenso locker wie lange Radstände. Die solide gummierten Greifer lassen sich mühelos abnehmen, der Bügel bietet viele Montagepositionen. Durch die leicht erhöhte zweite Schiene entsteht viel Platz zwischen den Bikes. Praktisch: kleine Rollen zum Transport, breites Pedal zum Abkippen und die Halterung für die optionale Auffahrtsschiene. Über eine zusätzliche Schiene kann der Yakima Fahrradträger auf drei Bikes erweitert werden.
999 Euro / Staumaß 83 x 86 x 31 cm / Gewicht 23,1 kg / Zuladung je Schiene/gesamt 30/60 kg / Radstand/Reifenbreite max. 130 cm/3“ (4,7“ mit Umrüst-Zahnband) >> hier erhältlich*
Trotz des hohen Gewichts lässt sich der Fahrradträger Thule EasyFold XT3 leicht auf der Anhängerkupplung montieren. Der Fahrradträger ist toll verarbeitet, erfordert kaum Montageaufwand und er ist sehr variabel. Die breiten Schienen bieten sogar Fatbike-Reifen genügend Platz. Die soliden und handlichen Greifarme mit Drehmomentbegrenzer lassen sich abnehmen, alle Ratschen für die Laufräder leicht bedienen. Die Riemen können zum Beladen seitlich verstaut werden und sind so nicht im Weg. Moderne Rahmen stoßen auf den äußeren Plätzen aber schnell aneinander. Nach Gebrauch faltet man die Schienen einfach nach oben, verstaut den Stecker auf seiner Halterung und rollt den Thule rückenschonend an seinen Lagerplatz.
721 Euro / Staumaß 69 x 58 x 22 cm / Gewicht 17,5 kg / Zuladung je Schiene/gesamt 30/60 kg / Radstand/Reifenbreite max. 130 cm/2,75"
Kompakt gefaltet kommt der sauber verarbeitete Westfalia Bikelander Fahrradträger auf die Anhängerkupplung. Der seitliche Hebel erschwert zwar etwas die Arretierung, rastet aber sauber ein. Solide Ratschen und versetzbare Laufradhalterungen verzurren das MTB sicher am Fahrradträger. Vorbildlich sind die gummierten Greifer und die zusätzlichen Felgenschoner. Leider fällt es aufgrund des schmalen Bügels etwas schwer, die Greifarme passend zu positionieren. Auch der Klappmechanismus des Bikelander muss umständlich von innen und per Hand bedient werden. Seit der Schienenabstand auf 22,5 cm und die maximale Reifenbreite auf 7 cm angehoben wurden, finden auch moderne Bikes Platz auf der Bikelander Fahrradhalterung.
849 Euro / Staumaß 69 x 61 x 20,5 cm / Gewicht 13,5 kg / Zuladung je Schiene/gesamt 30/60 kg / Radstand/Reifenbreite max. 132 cm/2,8“ (4,5“ mit Umrüst-Zahnband) >> hier erhältlich*
Der Testsieger aus unserem letzten Vergleichstest ist kompakt, leicht und komfortabel im Handling. Clever gelöst: Die Klemmung beim Uebler i21 Z kommt ohne den üblichen Hebel aus und rastet sicher und hörbar auf der Anhängerkupplung ein. In der Z-Ausführung bietet der i21 ordentlich Platz für breite Reifen und lange Radstände sowie einen etwas größeren Schienenabstand. Top für wuchtige Gabeln und breite Hinterbauten. Zusätzlich lässt sich der Uebler i21 Z um 90° abklappen – interessant für “Bus-Fahrer”. Die Greifarme sind sehr variabel am breiten Bügel versetzbar und schützen Carbon-Rahmen – besser geht’s kaum. Die Ratschen für die Laufräder sind etwas schwer erreichbar.
Platz sei in der kleinsten Hütte, heißt es. Doch für den Transport von Fahrrädern im Inneren eines Autos ist viel Platz definitiv von Vorteil. Auch wenn Pkw immer größer werden – die Mercedes E-Klasse zum Beispiel legte in 44 Jahren um 283 Millimeter in der Länge und 66 Millimeter in der Breite zu – wächst der Innenraum nicht immer mit. Kleinbusse und Vans eignen sich für die sicherste Art sein Bike zu transportieren noch am besten. Bei Kombis und SUVs machen abfallende Dachlinien und enge Kofferraumklappen häufig Probleme.
Vor der Suche nach einem passenden Fahrradträger sollten Sie daher prüfen, ob Ihr Bike überhaupt durch die Luke und stehend in den Kofferraum passt. Eine Teleskopstütze vereinfacht das Beladen natürlich enorm. Als Befestigungsanker für die Innenraumträger dienen je nach Fahrzeugmodell in den Boden eingelassene Schienen oder Halteösen, teilweise auch Ösen an umgeklappten Rücksitzen. Die Fixierung des Fahrrades funktioniert bei allen Systemen nach demselben Prinzip: Bei ausgebautem Vorderrad klemmt die Steckachse oder der Schnellspanner die Gabel im Halter. Zurrgurte sichern die Fuhre und das ausgebaute Laufrad zusätzlich. Will man mehrere Bikes transportieren, empfehlen sich Halterungen, die auf einer Schiene verschoben werden können. Nur so lässt sich der Platz im Innenraum optimal ausnutzen.
Für die Bikes ist der Innenraum die sauberste Art zu reisen, für das Auto selbst meist nicht. Wer schmutzempfindlich ist, sollte ein mobiles Reinigungsgerät oder eine Plane im Kofferraum dabei haben.
>> Hier geht`s zu unserem letzten Test von akkubetriebenen Reinigungsgeräten. <<
+ Schutz: Im Innenraum reisen die Bikes geschützt vor jeglichen Witterungseinflüssen. Gerade bei hochwertigen Modellen aus Carbon sicher eine sinnvolle Lösung. Außerdem klemmen alle gängigen Trägersysteme das Bike an der Gabel und nicht am empfindlichen Rahmen.
+ Außenmaße: Beim Transport im Innenraum ändern sich die Maße des Fahrzeugs nicht. Durchfahrtshöhe und Parklänge bleiben gleich. Auch muss man keinen erhöhten Spritverbrauch in Kauf nehmen.
- Stauraum: Die Bikes nehmen viel Platz im Kofferraum ein und beschränken so die Zuladungsmöglichkeiten. Mehr als zwei Bikes lassen sich so in den meisten Fahrzeugen kaum transportieren.
- Schmutz: Nach einer schlammigen Fahrt rieselt der Dreck wie Kuchenstreusel vom Rahmen. Nichts für Saubermänner oder Leasingfahrzeuge. Eine Plane als Unterlage oder eine Dusche vor der Abfahrt sind hier fast schon Pflicht.
- Montage: Die Anbringung der Systeme im Fahrzeug ist teilweise etwas aufwändig. Zusätzlich müssen in aller Regel Sitze weggeklappt oder ausgebaut werden. Bei allen Systemen müssen die Vorderräder rausgenommen werden. Die zusätzliche Sicherung von Rahmen oder Rädern per Zurrgurt ist oftmals frickelig.
251 Euro* / Varianten: viele auf sehr unterschiedliche Fahrzeugtypen zugeschnittene Aluprofile, für Schnellspanner und Steckachsen
Das Radfazz-System basiert auf einem Aluprofil, das an Schienen oder Ösen im Fahrzeugboden oder der Rücksitzlehne befestigt wird. Entsprechend können die Fahrräder mit oder entgegen der Fahrtrichtung mitreisen. Die Gabelhalter sind für alle gängigen Achssysteme erhältlich, werden auf dem Grundträger verschraubt und lassen sich frei verschieben. Aufgrund ihrer modularen Bauweise bleiben die Radfazz-Fahrradhalterungen auch nach einem Fahrzeugwechsel einsetzbar. Nur der Grundträger muss eventuell getauscht werden. Besonders bei großhubigen Federgabeln werden unter Umständen Verlängerungen für die Halterung nötig – vor dem Kauf unbedingt exakt messen.
198 Euro* / Varianten: drei Expanderlängen, Halter und Extender für Schnellspanner und Steckachsen >> hier erhältlich*
Bei Bikeinside wird der Grundträger an den Seitenwänden des Fahrzeugs verspannt. So eignet sich das System beispielsweise auch für den Einsatz auf der Pritsche eines Pick-ups. Der Träger ist mit wenigen Handgriffen im Fahrzeug ein- und auch wieder ausgebaut. Die Gabelhalter sind seitlich, jedoch nicht im Winkel verstellbar, was die Flexibilität etwas einschränkt. Grundsätzlich sind die Aufnahmen für Schnellspanner ausgelegt. Adapter für alle gängigen Steckachsmaße müssen separat bestellt werden. Wie auch bei Radfazz ermöglicht ein Extender die Klemmung großhubiger Federgabeln oder einen leicht versetzten Einbau der zu transportierenden Fahrräder.
547 Euro* / Varianten: drei unterschiedliche Grundträger für bis zu drei Bikes, Wartungsstütze optional
Der Veloboy T3 ist Radhalterung und Einladehilfe in einem. Je nach Modell können bis zu drei Bikes (maximal 45 kg Gesamtgewicht) auf dem Alu-Grundträger montiert werden. Dieser wird über Rollen aus dem Heck gezogen und von einem klappbaren Fuß gestützt. Anschließend können die Fahrräder auf komfortabler Arbeitshöhe verladen werden. Wie bei den anderen Modellen werden die Gabelhalter nach dem jeweiligen Steckachssystem ausgewählt. Für Fahrzeuge mit hoher Ladekante ist optional auch eine Teleskopstange erhältlich. Cleveres Fahrradträger-System, das auch ohne mögliche Haltepunkte im Fond des Autos funktioniert.
Wer keine Anhängerkupplung am Bus oder Van hat und die Kosten für eine Montage scheut, für den ist ein Träger für die Heckklappe möglicherweise eine Alternative. Das Angebot ist groß, die Kosten überschaubar, und sie sind sehr beliebt bei Besitzern von Bussen oder Wohnmobilen. Die Erstmontage ist häufig relativ aufwendig. Zudem sollten die Kontaktstellen mit Klebefolie vor Kratzern geschützt werden. Besitzer von Leasingfahrzeugen sollten sich bewusst sein, dass minimale Lackkratzer von den Montagepunkten zurückbleiben und bei Rückgabe des Fahrzeugs Kosten verursachen können. Das Gewicht von Träger und Rädern beeinflusst die Bedienung der Heckklappe. Eventuell wird das Nachrüsten von strafferen Gasdruckdämpfern an der Heckklappe notwendig.
649,95 Euro / Gewicht 13,1 kg / Zuladung je Schiene/gesamt 30/60 kg, Reifenbreite max. 3“ / aufrüstbar bis 4 Räder, Haltearme mit Drehmomentbegrenzer >> hier erhältlich*
Dank passgenauer Konstruktion und detaillierter Anleitung hängt der sauber verarbeitete Thule WanderWay2 in fünf Minuten am Heck und ist ebenso schnell wieder demontiert. Die Greifer liegen toll in der Hand, lassen sich leicht abnehmen und schonen dank Drehmomentbegrenzer den Rahmen. Auch die Radhalter gefallen: einhändig verschiebbar, mit griffiger Ratsche ausgestattet und ausreichend breit für Plus-Bereifung. Die Schienen des Fahrradträgers können werkzeuglos seitlich verschoben werden, bei Beladung mit zwei Rädern bleibt enorm viel Platz, mit vier Bikes wird es allerdings eng. Bei Nichtgebrauch rastet die Plattform sicher am Grundträger ein. Schade, dass der Thule WanderWay2 nur für den VW T6 zu haben ist. Er ist der Testsieger aus unserem letzten Vergleichstest.
Gerade bei schweren Bikes oder E‑MTBs kann eine Laderampe eine enorme Erleichterung sein. Damit lassen sich die Bikes einfach von der Seite auf den Fahrradträger rollen und müssen nicht angehoben werden. Inzwischen haben die meisten Hersteller (hier Uebler 19940) passende Rampen im Sortiment. Die Preise starten bei ca. 60 Euro >> z.B. hier erhältlich*.
Bei unkonventionellen Rahmenkonstruktionen fällt es teils schwer, eine Position für die Haltearme zu finden. Thule oder Yakima bieten Adapter für ihre Radhalterungen, die zwischen Steuerrohr und Sattelstütze geklemmt werden und so eine gerade Verbindung schaffen. Auch bei empfindlichen Carbonrahmen empfehlen wir diese Art der Befestigung. Preis: ab ca. 35 Euro
Für voluminöse Reifen oder hochprofilige Felgen sind die gängigen Ratschenbänder häufig zu kurz. Damit Sie entsprechende Bikes trotzdem auf dem Fahrradträger montieren können, bieten viele Hersteller extralange Ratschenbänder an. Achten Sie darauf, ein zum Träger passendes Band zu kaufen. Preise ab ca. 15 Euro
Hohen punktuellen Druck sollte man an Carbonrahmen möglichst vermeiden. Ein alter Fahrradschlauch zwischen Greifer und Rahmen schont das Material. Noch besser: Abstandshalter mit Ratschenband, wie hier von Uebler, die den Druck am Carbonrahmen besser verteilen. An manchen Modellen sind sie bereits Standard. Als Nachrüstteil ab ca. 70 Euro
Bei Shuttle-Anbietern und ganz besonders in Amerika oder Kanada ist diese Art des Fahrradträgers weit verbreitet. Ihr Vorteil: Selbst an einem Pick-up oder Transporter lassen sich bis zu sechs Bikes transportieren. Das Anbringen der Bikes an Gabel und Hinterreifen geht schnell und unkompliziert.
Der Nachteil: Die Systeme sind in der Regel auf 2-Zoll-Kupplungen ausgelegt, wie man sie hierzulande nur selten findet. Zudem fehlt den Trägern die in Deutschland nötige Licht- und Kennzeichen-Leiste, um auch auf öffentlichen Straßen fahren zu dürfen. Profi-Bikerin Kathi Kuypers hat sich mit einer Eigenbau-Lösung für Beleuchtung und Kennzeichen beholfen. Yakima arbeitet aktuell an einer StVZO-zugelassenen Variante.
Die Miesbacher haben eine clevere Lösung für Camper-Vans ertüftelt. An der Heckklappe werden sogenannte Airline-Schienen verschraubt. Sie dienen als Aufnahme für den Fahrradträger, der aus einer Lenker- und einer Hinterradhalterung besteht. Die Bikes werden einfach mit dem Lenker vertikal eingehängt und gesichert.
Aufgrund der hohen Flexibilität sind weder breite Lenker, noch Carbonrahmen oder lange Radstände ein Problem. Pro Tür können so zwei Bikes bis maximal 25 Kilo Gewicht angebracht werden. Die Träger kosten ohne Airline-Schienen 149,99 Euro – wegen großer Nachfrage besteht aktuell eine längere Lieferzeit.
Auch Days on Tracks bietet eine clevere Fahrradhalterung, an der sich die Bikes einfach einhängen lassen. Unabhängig von Rahmengröße oder Reifenbreite kann man an den DOT Fahrradhaken jegliche Art von Bike vom Kinder-Fahrrad bis zum E-MTB transportieren. Die Haken sind bis zu einer Beladung von 50 Kilo freigegeben. Im Lieferumfang befindet sich auch entsprechendes Befestigungsmaterial für den Hinterreifen.
Für die Montage am Fahrzeug empfiehlt der Hersteller z. B. eine Leiter oder einen Heckträger. Hier kann die Fahrradhalterung einfach verschraubt werden. Alternativ funktioniert das Ganze natürlich auch mit Airline-Schienen. Der Preis für die Halterung samt Zubehör beträgt 99 Euro.
Bevor Sie mit den Mountainbikes am Fahrzeug in den Urlaub starten, sollten Sie einige Dinge beachten. Wir haben die wichtigsten Tipps zum Radtransport zusammengefasst.
Verdeckt der Fahrradträger das Kennzeichen benötigt man ein sogenanntes Folgekennzeichen. Zudem ist bei Kupplungsträgern eine eigene Beleuchtung Pflicht. Bei zu großem seitlichen Überstand muss die Ladung mit weißen Leuchten nach vorne und roten Leuchten nach hinten gesichert werden. Die Räder dürfen seitlich jeweils höchstens 40 Zentimeter hinausragen, das beladene Auto darf maximal 2,55 Meter breit sein. Im europäischen Ausland gelten teils sehr unterschiedliche Bestimmungen.
In Italien muss die Ladung mit einer Warntafel* nach hinten gesichert werden. Während in Deutschland auch ein ungestempeltes Nummernschild angebracht werden darf, ist dies in Kroatien oder Slowenien offiziell nicht erlaubt. Vor Reiseantritt sollten Sie sich über die jeweils geltenden Bestimmungen in Urlaubs- und Transitländern informieren.
Auch wenn der Radträger ausreichend Nutzlast für Ihre Bikes bietet: Der limitierende Faktor ist immer die zulässige Stütz- bzw. Dachlast des Fahrzeugs. Einfache Rechnung: Bei einer Stützlast von 50 Kilo bei der Anhängerkupplung und einem Trägergewicht von 17 Kilo dürfen die zu transportierenden Bikes zusammen nicht mehr als 33 Kilo wiegen.
Damit die Lichtleiste des Kupplungsträgers am Fahrzeug angeschlossen werden kann, benötigen Sie die passende Steckerverbindung (7 oder 13 Pole). Aktuelle Modelle verfügen in der Regel über 13-polige Stecker.
Breite Hinterbauten und fette Gabeln führen häufig zu Problemen bei zu geringen Schienenabständen am Fahrradträger – Lackabplatzer sind dann keine Seltenheit. Schienenbreite und Länge der Ratschenbänder müssen zu Breite und Umfang der Reifen passen. Vor dem Kauf sollten Sie Ihre Bikes probehalber auf dem gewünschten Fahrradträger montieren.
Sämtliche Gegenstände, die nicht fest mit dem Bike verbunden sind – Computer, Trinkflaschen, Akkus etc. – sollten Sie vor der Fahrt abnehmen und im Auto transportieren.
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